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Ab Mitte des 19. Jahrhunderts geschah in verschiedenen Ländern eine Reihe von Phänomenen, die sich den Naturgesetzen zu widersetzen schienen und somit die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam machten. Gemäß dem Spruch “wenn jede Wirkung eine Ursache hat, dann muss jede intelligente Wirkung eine intelligente Ursache haben kam man zu dem Schluss, dass sie auf die Einwirkung fremder Intelligenzen, die mittels physischer Manifestationen mit den Menschen kommunizieren konnten, zurückzuführen waren. Wenn zu ihrem Wesen befragt, gaben sie zur Antwort, sie seien Seelen bereits verstorbener Menschen und bewohnten die sogenannte geistige Welt. Aus dieser regelmäßigen Kommunikation ging die Lehre der Geistwesen, besser bekannt als spiritistische Lehre oder Spiritismus, hervor.

Die Kommunikation mit Geistwesen ist nur eines unter den unzähligen Naturphänomenen und, aus diesem Grund, kein übernatürliches Ereignis. Ein Beweis dafür sind die vielen Spuren, die sie unter allen Völkern zu allen Zeiten der Geschichte hinterließ und die unter anderem in den heiligen Schriften aller Religionen zu finden sind. In der Antike wurde die Kommunikation mit Geistwesen ausschließlich von den Eingeweihten praktiziert, die sie sorgfältig vor dem Volk geheim hielten. Im Mittelalter wurden alle, die sich damit beschäftigten, als Hexen oder Hexer angesehen und deswegen zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Aber heute, wo diese Kommunikation nicht mehr geheim gehalten wird und niemand aufgrund seiner Überzeugungen den Scheiterhaufen fürchten muss, ist sie weiter verbreitet denn je und für jedermann zugänglich, da es überall Medien gibt.

Die Geistwesen verkünden, dass die von Gott festgelegte Zeit gekommen ist, wo sie sich in seinem Namen allen Menschen manifestieren sollen, um diese zu trösten, zu ermutigen und alles zu lehren, was zur Förderung ihrer spirituellen Entwicklung beitragen kann. Das Buch der Geister ist die Sammlung ihrer Lehren und wurde von Allan Kardec auf ihre ausdrückliche Bitte veröffentlicht, um anhand nachweisbarer Erkenntnisse über das Leben auf der Erde und dessen Folgen nach dem Tod die moralische Erneuerung der Menschheit voranzutreiben.

Wenn die Kommunikation mit Geistwesen nur mit Hilfe einer kleinen Menschengruppe stattfände, dann würde sie dem permanenten Risiko der unabsichtlichen oder sogar absichtlichen Verzerrung der von ihnen stammenden Informationen ausgesetzt sein. Doch diese sind allen zugänglich, denn es gibt zahlreiche Medien auf der ganzen Welt, was es jedem ermöglicht, die Existenz der Geistwesen und die Übereinstimmung ihrer Lehren eigenständig festzustellen.

Ein Großteil dieser Lehren ist nicht neu, denn sie finden sich in den heiligen Schriften aller Religionen sowie in vielen Werken antiker Philosophen aus Indien, Ägypten und Griechenland. Die Neuigkeit ist die Tatsache, dass der Spiritismus all diese Informationen, die verstreut lagen, zusammenträgt und jene, die in symbolischer Sprache ausgedrückt waren, klar und eindeutig erläutert. Dabei verwirft er durch Unwissenheit und Aberglauben hervorgebrachte Verzerrungen und behält nur bei, was echt und wahr ist. Er belegt mit Hilfe unbestreitbarer Fakten die Existenz der Seele und ermöglicht die Kommunikation mit den Seelen bereits verstorbener Menschen, die sich melden, um unter anderem die Echtheit des Lebens nach dem Tod nachzuweisen. Zum Schluss verschafft uns die Kommunikation mit den Seelen unserer geliebten Menschen einen unbeschreiblichen Trost, indem sie zeigt, dass diese weiterleben und für uns ebenso viel Zuneigung empfinden wie vor ihrem Tod.

Wenn der Spiritismus irgendwo verboten würde, dann würde er anderswo wieder auftauchen, da die Kommunikation zwischen der materiellen und der geistigen Welt ein Naturphänomen ist. Und kein Mensch kann ein Naturphänomen unterdrücken oder die Bestimmungen Gottes außer Kraft setzen.

Wie bereits erwähnt, fanden die Manifestation von Geistwesen und die Kommunikation mit ihnen zu allen Zeiten der Geschichte statt, von denen es in den heiligen Schriften aller Religionen unzählige Berichte gibt. Demzufolge ist jeder Christ, Jude, Hindu, Taoist und Muslim automatisch Spiritist, falls er an die Möglichkeit dieser Kommunikation als ein von Gott geschaffenes Mittel glaubt, um uns die Existenz der geistigen Welt zu beweisen und einen solidarischen Austausch zwischen dieser und der materiellen Welt zu fördern. In der Tat kann jeder Mensch Spiritist sein, selbst wer keiner bestimmten Religion angehört. Denn unter dem Gesichtspunkt der moralischen Lehren hat der Spiritismus dieselben Grundlagen wie alle Religionen, nämlich die Existenz Gottes, die Unsterblichkeit der Menschenseele und deren Glück oder Unglück nach dem Tod in Abhängigkeit von ihren Taten auf der Erde.

Durch den Spiritismus öffnet sich uns die Tür zu einer neuen Welt. Wie einst das Mikroskop die Welt der winzig kleinen Lebewesen enthüllte, deren Existenz wir nicht einmal ahnten, und wie das Teleskop die Gewaltigkeit der im gesamten Universum verstreuten Himmelskörper bloßlegte, von deren Existenz wir auch nicht wussten, so offenbart die Kommunikation mit Geistwesen die für uns unsichtbare geistige Welt, die uns umgibt und, ohne unser Wissen, an allem teilnimmt, was wir tun.

In einiger Zeit wird die Existenz dieser Welt, aus der wir kommen und zu der wir eines Tages zurückkehren werden, so unbestreitbar und selbstverständlich sein wie die der mikroskopisch kleinen Lebewesen und die der im gesamten Universum verstreuten Himmelskörper. Es steht außer Frage, dass die Existenz der geistigen Welt unser derzeitiges Weltbild auf den Kopf stellt. Dennoch ist nicht auch wahr, dass alle großen wissenschaftlichen Entdeckungen am Ende dazu führten, dass sogar die am tiefsten verwurzelten Einstellungen sich änderten? Und mussten nicht die Überzeugungen der Menschen, so konservativ sie auch waren, sich den Fakten beugen? Das Gleiche wird mit dem Spiritismus geschehen, der bald eine Selbstverständlichkeit im Leben jedes Einzelnen sein wird.

Die Kommunikation mit Geistwesen ermöglicht es uns, den Sinn des Lebens auf der Erde zu verstehen und wichtige Einzelheiten über das Leben nach dem Tod zu erfahren. Die Berichte der Geistwesen, die zu uns kommen, um mit uns zu kommunizieren, führen einstige überzeugte Materialisten zu einem spirituellen Glauben. Aus diesem Grund kann man behaupten, dass der Spiritismus ausgestattet mit gesundem Menschenverstand und Fakten entstand, um dem Materialismus, dem die Menschheit soviel Unglück zu verdanken hat, den Nährboden komplett zu entziehen. Wäre das die einzige Leistung des Spiritismus, würde ihm die Gesellschaft bereits sehr dankbar sein. Doch er tut viel mehr: Er zeigt die verheerenden Auswirkungen des Egoismus und somit die Notwendigkeit der Nächstenliebe. Es sind nicht wenige Menschen, deren Gefühle er zu veredeln und deren schlechte Tendenzen er zu zügeln bereits geholfen hat, indem er sie von der schiefen Bahn wegführte. Denn für sie hörte das Leben nach dem Tod auf, etwas Ungewisses, eine reine Hoffnung zu sein, um etwas Reales zu werden. Denn sie hörten, wie die Seelen verstorbener Menschen sich beklagten oder freuten über die Art, wie sie ihr Leben auf der Erde geführt hatten. Wer solche Berichte selbst erlebt, der beginnt unvermeidlich über seine eigene Lebensweise mit Blick auf sein späteres Leben in der geistigen Welt nachzudenken.

Schließlich sollte man nie vergessen, dass alles Materielle vorübergehend ist, denn eine Generation folgt auf die andere auf der Erde wie die Wellen auf dem Meer, die großen Imperien gehen unter, die Planeten vergehen und sogar die Sterne erlöschen. Doch es gibt drei Dinge, die unvergänglich sind; drei Dinge, die mehr strahlen als die Illusion weltlicher Glorie, nämlich die Seele, Weisheit und Tugend. Je mehr wir uns somit bemühen, dass unsere Seele Weisheit und Tugend erwirbt, desto höher erheben wir uns über alles, was vorübergehend ist, um in einer Welt zu leben, wo alles ewig hält.

 

 

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