Einige Klärungen aus dem Buch Himmel und Hölle
(einem der Grundwerke der spiritistischen Lehre)
(Fortsetzung 4)
Hélène Michel
Hélène Michel war eine 25jährige junge Frau, die zu Hause, ohne Leiden und an
unbekannter Ursache, plötzlich starb. Sie war reich und etwas oberflächlich. Aus diesem Grund beschäftigte sie sich mehr mit belanglosen
als mit ernsten Dingen im Leben. Trotzdem hatte sie ein gutes Herz, war sanftmütig, wohlwollend und barmherzig.
Als, drei Tage nach
ihrem Tod, ihre Seele auf einer Sitzung zur Kommunikation mit Geistwesen von Menschen gerufen wurde, die sie gekannt hatten, teilte
sie Folgendes mit:
“Ich weiß nicht, wo ich mich befinde… Ich bin so durcheinander! Ihr habt mich gerufen und hier bin ich. Ich verstehe
nicht, warum ich nicht zu Hause bin. Man beweint mich, als ob ich abwesend wäre, obwohl ich doch anwesend bin, ohne mich aber erkennbar
machen zu können. Mein Körper gehört mir nicht mehr und dennoch fühle ich ihn eiskalt. Ich will ihn verlassen, aber jedes Mal, wenn
ich versuche, mich davon zu befreien, bleibe ich daran festgebunden… Ich fühle mich so, als ob ich zugleich zwei Personen wäre… Oh,
wann werde ich endlich begreifen, was mit mir los ist? Ich muss dort hinübergehen… was wird aber aus meinem anderen “ich” werden,
wenn ich nicht mehr da bin?
Bis dann!”
Anmerkung: In dieser Mitteilung gibt die Seele von Hélène zu verstehen, dass sie ihren
Perispirit noch an den physischen Körper gebunden sah, von dem sie sich, trotz aller Anstrengungen, nicht trennen konnte. Angesichts
ihrer wenig ernsten Natur und des Vermögens, das sie besaß und ihr erlaubte, ihre Launen zu befriedigen, wurde ihre Neigung zur Oberflächlichkeit
begünstigt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Loslösung ihres Perispirits vom physischen Körper so langsam ablief, und dass
sich ihre Seele, drei Tage nach ihrem Tod, immer noch an den physischen Körper gebunden fühlte. Da sie aber einen guten Kern hatte
und keine schlimmen Laster besaß, war diese Lage für sie nicht beschwerlich und dauerte auch nicht lange.
Als ihre Seele einige Tage
später wieder gerufen wurde, hatten sich ihre Vorstellungen bereits sehr verändert. Diesmal teilte sie Folgendes mit:
“Ich danke euch
dafür, dass ihr für mich gebetet habt. Ich erkenne die Güte Gottes, der mir, bei der Loslösung meiner Seele von dem physischen Körper,
Leiden und Angst ersparte. Für meine arme Mutter wird es sehr schwierig sein, meinen Tod zu akzeptieren. Aber sie wird Trost erhalten...
Ich werde bis ans Ende ihrer irdischen Prüfung bei ihr sein und ihr helfen, diese durchzustehen.
Ich bin nicht unglücklich, aber ich
habe noch viel zu tun, um mich spirituell so weiterzuentwickeln, dass ich ein glückliches Geistwesen werde. Ich werde Gott bitten,
auf die Erde zurückzukehren, um die Zeit wieder gutzumachen, die ich in meiner letzten Existenz dort verschwendet habe. Möge der Glaube
euch Kraft geben, meine Freunde. Habt Vertrauen in die Wirksamkeit des Gebetes, wenn es wirklich aus eurem Herzen kommt. Gott ist
gut.”
(Frage an Hélène): “Hast du nach dem Tod lange gebraucht, um wieder zu klarem Verstand zu kommen?”
(Hélène): “Ich habe an demselben
Tag, an dem ihr für mich gebetet habt, verstanden, dass ich tot war.”
(Frage an Hélène): “War der Zustand der Verwirrung, gleich nach
dem Tod, sehr beschwerlich für dich?”
(Hélène): “Nein, ich habe dabei nicht gelitten: Ich glaubte zu träumen und wartete darauf, wieder aufzuwachen. Mein Leben war nicht frei von Leiden (...). Dennoch fügte ich mich dem Willen Gottes und er trug dem Rechnung. Ich bin euch dankbar für eure Gebete, die mir geholfen haben, wieder zu klarem Verstand zu kommen. Danke, ich werde immer mit Vergnügen wiederkommen. Bis dann! Hélène”