Allan Kardec und die Entstehung des Spiritismus:
Teil 3
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4) Die ersten Nachforschungen von Professor Rivail über die Manifestation von Geistwesen

Anhand dieser Phänomene erkannte Rivail den Schlüssel zum Verständnis zahlloser ungeklärter Ereignisse im Laufe der Menschheitsgeschichte, die eine wahre Revolution in der Einstellung und dem Glauben der Menschen auslösen würde. So ging er zu jeder Sitzung mit einer Reihe von nach Themen geordneten Fragen, die das Leben auf der Erde und in der geistigen Welt betrafen und die von den Geistwesen immer mit Genauigkeit, Weisheit und Logik beantwortet wurden. Ohne vorgefasste Theorien zu formulieren, analysierte er gründlich die empfangenen Antworten, verglich sie miteinander und akzeptierte von den Geistwesen keine Erklärung, die nicht alle Aspekte des jeweiligen Themas klären konnte. Ab diesem Augenblick nahmen die Sitzungen eine Wendung, denn es gab andere Teilnehmer, die sich ebenfalls für solche Informationen interessierten. Dies führte dazu, dass die unseriösen Fragen aus den Sitzungen verschwanden. Am Anfang beabsichtigte Rivail seine eigene Aufklärung. Sobald er aber sah, dass seine Fragen und die empfangenen Antworten ein Ganzes bildeten und die Gestalt einer Lehre annahmen, kam er auf die Idee, sie zu veröffentlichen, um sie für jedermann zugänglich zu machen.

Bei seinen Beobachtungen stellte er schnell fest, dass die Geistwesen - ebenso wie die Menschen - nicht gleich gebildet oder weise sind, was ihn vor dem Irrtum bewahrte, an deren Unfehlbarkeit zu glauben und auf alles, was sie sagten, blind zu vertrauen. Dies verhinderte, dass er überstürzte Theorien aufstellte, die auf der Äußerung des einen oder anderen Geistwesens beruhte.

Allein die Möglichkeit der Kommunikation mit Geistwesen – egal, was diese sagten – belegte die Existenz der geistigen Welt, was an sich eine Tatsache von enormer Bedeutung, der Schlüssel zum Verständnis unzähliger bis dahin unerklärlicher Phänomene war. Der zweite nicht weniger wichtige Punkt war der, dass diese Kommunikation es ermöglichte, unter anderem zu lernen, wie die geistige Welt ist und wie deren Bewohner dort leben. Bald erkannte Rivail, dass ihm jedes Geistwesen einen Teil dieser Welt so offenbarte, wie es seine Kenntnisse und seine Position in der geistigen Welt zuließen. Ebenso wie man vieles über eine Stadt erfährt, indem man eine gewisse Anzahl von Bewohnern der verschiedenen Stadtteile befragt, damit jeder von ihnen neue Informationen beisteuern kann. Danach muss man nur noch die Berichte der verschiedenen Quellen sammeln, ordnen und miteinander vergleichen. So ging Rivail mit den Botschaften um, die er von den Geistwesen erhielt, von denen jedes Einzelne – sowohl die Weisesten als auch die Unwissendsten unter ihnen – einen wertvollen Beitrag zu seinen Nachforschungen leistete.

Im folgenden Jahr, nämlich 1856, begann Rivail auch den Sitzungen, die bei Herrn Roustan stattfanden, beizuwohnen. Sie waren seriös wie auch gut organisiert, und die Kommunikation mit Geistwesen erfolgte durch ein junges Medium namens Ruth Japhet mit Hilfe eines Korbes.

 

 

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