Einige Klärungen aus dem Buch Himmel und Hölle
(einem der Grundwerke der spiritistischen Lehre)
(Fortsetzung 1)
Ursachen für die Angst vor dem Tod
Zu allen Zeiten und unabhängig von seiner sozialen Stellung hatte
der Mensch immer das angeborene Gefühl, dass das Leben nach dem Tod weitergehe. Seine Intuition sagt ihm, dass der Tod nicht das Ende
seiner Existenz und der seiner geliebten Menschen sei. Außerdem ist der Glaube an das Weiterleben nach dem Tod viel weiter verbreitet
als der Glaube an das Nichts. Dennoch klammert sich die Mehrheit derjenigen, die an das Weiterleben nach dem Tod glauben, stark an
die irdischen Dinge und hat Angst vor dem Tod! Wie kommt es dazu?
Diese Angst ist das Ergebnis der Weisheit Gottes und eine Folge des
Selbsterhaltungs-Instinktes, den alle Lebewesen besitzen. Sie ist solange notwendig, bis man sich im Klaren ist, dass seine Lebenslage
nach dem Tod entscheidend von seinem irdischen Leben abhängt. So fungiert sie als Bremse bzw. als Abschreckung von der Tendenz, die
einen dazu bringen könnte, sein irdisches Leben zu vernachlässigen und vorzeitig zu verlassen.
Je besser der Mensch das Leben nach
dem Tod begreift, desto mehr nimmt seine Angst vor dem Tod ab. Sobald er über die Notwendigkeit, vorübergehend auf der Erde zu leben,
aufgeklärt ist, rückt er dem Ende seines Lebens mit Ruhe und Vertrauen entgegen. Die Gewissheit des Lebens nach dem Tod gibt seinen
Gedanken einen anderen Lauf: Bevor er diese Gewissheit erlangt, drehen sich seine Gedanken nur um die Gegenwart
Die Gewissheit – nach dem Tod seine Freunde
und Verwandten wieder zu treffen
Der Spiritismus nimmt dem Menschen die Angst vor dem Tod
Die spiritistische Lehre verändert von
Grund auf die Einstellung zum Tod, indem er den Schleier lüftet, der die Existenz der geistigen Welt verborgen gehalten hatte. Durch
sie ist das Leben nach dem Tod keine Hypothese mehr, sondern eine durch Nachforschungen bestätigte Wirklichkeit. Es waren nicht die
Menschen, die die geistige Welt entdeckten, sondern es sind die Bewohner dieser Welt selbst, die sich melden, um uns zu beschreiben,
wie sie ist. Aus diesem Grund betrachten die Menschen, die die Klärungen des Spiritismus kennen, den Tod ohne Bedrückung und verbringen
ihre letzten Augenblicke auf der Erde wie jemand, der im Begriff ist, zu einer Reise aufzubrechen. Es ist nicht nur die Hoffnung,
sondern auch und vor allem die Gewissheit, die sie tröstet: Sie wissen, dass das Leben nach dem Tod die Fortsetzung des irdischen
Lebens unter besseren Bedingungen ist, und erwarten es mit derselben Zuversicht, wie sie den Sonnenaufgang nach einer Gewitternacht
erwarten würden. Die Gründe für diese Zuversicht liegen nicht nur in den Tatsachen, von denen sie auf Sitzungen zur Kommunikation
mit Geistwesen Zeugen sind, sondern auch in der Übereinstimmung dieser Tatsachen mit der Logik sowie mit der Güte und Gerechtigkeit
Gottes.
Sobald man keinen Grund mehr hat, am Weiterleben nach dem Tod zu zweifeln, verschwindet seine Angst zu sterben. So steht man dem nahenden Tod zuversichtlich gegenüber, ähnlich wie ein Schiffsbrüchiger, der zusieht, wie das am Horizont heranfahrende Bergungsboot ihn von der unwirtlichen Insel, die ihn vorübergehend beherbergte, abholen kommt.